Punk für Anfänger:
1. Haare
für Einsteiger
für Fortgeschrittene
2. Pogo-Tanzkurs
3. Schminken
4. Benimm
5. Krankheiten
Aktion:
RETTET RUDI'S FRISUR
Körperkult:
1. Tattoowiering
2. Piercing
3. Kronkorking
4. Branding
5. Extrem Scheißetreibing
6. Wall Taping
7. Scaring
8. Amputating
9. Cannibalisming
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Was tun wenn der Punkrocker krank wird...
Selbst wenn man sich regelmäßig mit Vitaminen (z.B. der Multivitaminsaft
in der Kornmischung), Sport (Pogo, Bierkästen schleppen...) oder
Entspannungsübungen (abkacken!) Fit hält, lässt es sich gelegentlich
nicht vermeiden, im Uneinklag mit seinem Körper zu geraten. Und
da kein Schwein mehr zum Arzt geht seit der Spass soviel kostet
wie zwei Kisten Oettinger (ohne Pfand) ist Selbstdiagnose und Eigenheilung
angesagt. Damit ihr aber nicht völlig im Dunkel steht, sind hier
einige Präzedenzfälle aufgeführt...
1. Schleppe:
Im Ärzte-Slang auch als Bakterielle Infektion betitelt. Besonders
zu wärmeren Zeiten (etwa Sommer) häufig verbreitet. Entsteht durch
Wunden die, wen wundert`s, mit Bakterien Infiziert wurden. Also
hört auf ständig den Eiter aus euren Verletzungen zu drücken, auch
wenn es noch so viel Freude bereitet. Am besten Pflaster drauf und
in Ruhe lassen. Auch nicht alle fünf Minuten nachsehen ob schon
eine Verbesserung eingetreten ist. Falls ihr euch trotzdem einen
hässlichen, eitrigen, juckenden Ausschlag eingefangen habt und ihr
nicht schon immer so aussaht hilft leider nichts. Ab zum Arzt und
Antibiotikasalbe geben lassen bevor ihr komplett entstellt seid.
Tipp: Vorher alle Pfandflaschen aus der eigenen Behausung einsammeln
und abgeben, dann reicht auch das Eintrittsgeld für den Arzt.
2. Herpes:
Lässt sich eventuell vermeiden, indem man sich sein Umfeld genauestens
ansieht. Wenn man eine Herpestragende Person entdeckt, auf keinen
Fall aus einer Flasche mit ihr trinken. Und auf überhaupt gar keinen
Fall in Versuchung geraten diese Person zu küssen. Wenn einem das
schwer fällt, Aufenthaltsorte dieser Person meiden, nur so kann
man einer Übertragung aus dem Weg gehen. Ist es doch passiert, wird
man nun auf unbestimmte Zeit selbst zu der „gemiedenen Person“ werden.
Am besten immer ganz viel Creme draufschmieren. Das hilft eigentlich
immer.
3. Läuse:
RuckZuck ist es passiert. Da übernachtet man einmal bei seinem alten
Hippiekumpel/Hippiefreundin und fünf Tage später geht das gejucke
los. Man wird erst gar nicht wissen was los ist, wird verwundert
in seinem Terminplaner feststellen, dass der letzte Haarwaschtag
noch gar nicht sooo schrecklich lange her ist. Irgendwann wird man
nach einer ordentlichen 2-Minuten-Juck-Kur ein zappelndes Viech
unter dem Fingernagel finden. Herzlichen Glückwunsch: auf euerm
Kopf lebt ein kompletter Zoo. Jetzt nicht die Nerven verlieren.
Nur Luschen rasieren sich die Haare komplett ab. Der echte Punker
weiß um seine Haarpracht zu kämpfen. Die einzige wirksame Waffe
um seine kleinen Freunde wieder los zu werden ist eine stinknormale
Blondierung. Vergesst den ganzen Mist den man euch in der Apotheke
andrehen will. Komplett nutzlos. Und wenn ihr euch tonnenweiße Essig
über den Kopf schüttet, es bringt alles nichts. Besonders hart wird
es für die eingefleischten Schwarzträger unter euch werden. Oder
die, die besonders viel Wert auf gesundes Haar legen. Verabschiedet
euch von diesem Gedanken. Ohne blondiertes Haupt kriegt man die
Mistviecher nicht mehr los.
4. Sackratten:
Der gleiche Spass wie oben, nur diesmal etwas flexibler. Denn die
lustigen kleinen Viecher breiten sich bis zu den Augenbrauen aus
(welcher Depp hat also den Namen Sackratten erfunden?). Naja gut,
die Übertragung ist so vermutlich am wahrscheinlichsten, denn wer
reibt schon seine Augenbrauen aneinander. Die Übertragung an sich
ist meistens ähnlich wie bei Fall Nr.3, also Hippiekumpel/Hippiefreundin
und so weiter. Allerdings ist die Entfernung etwas komplizierter
als bei ihren Brüdern und Schwestern auf dem Kopf. Am besten einmal
von oben bis unten Kahlrasieren (geht diesmal leider nicht anders,
hat dann ausnahmsweise nichts mit Luschentum zu tun) und komplett
mit Vaselincreme einschmieren. Vaselincreme findet ihr bei euerm
Onkel der die Plakette für den Schweizurlaub nicht für immer auf
seinem Auto kleben haben will oder bei eurem schwulen Nachbar. Zur
Not auch in einem Drogeriemarkt. Es empfiehlt sich auch vor der
Behandlung eine Filzlaus zu entfernen, zu pressen und als Erinnerung
aufzuheben.
5. Mundgeruch:
Dieses Problem lässt sich oftmals schon mit der Benutzung einer
Zahnbürste beheben. Oder indem man seinen Kaugummi nicht länger
als einen Tag aufhebt. Ist immer noch keine Besserung in Sicht (oder
passender in Riechweite...hahaha) hilft schwarzer oder grüner Tee.
Also nach dem aufwachen erst mal ein Tässchen Tee zu sich nehmen.
Hilft auch das nichts, würde ich empfehlen die zehn Euro in den
Zahnarzt zu investieren und sich endlich den verfaulten Stummel
entfernen zu lassen.
6. Blasenentzündung:
Beim schnorren keine Decke dabei gehabt, den einzigen Pulli verliehen
oder aus Versehen vor statt in der Lieblingskneipe abgekackt. Möglichkeiten
für eine schmerzhafte Blasenentzündung gibt es viele. Gerade jetzt
im Winter. Wahrscheinlich werdet ihr wochenlang panisch einen Bogen
um jedes Klo und jeden Baum machen. Jeder Schluck wird einen Gewissenskonflikt
heraufbeschwören. Aber wie wir alle wissen muss man viel trinken,
sonst sieht man in spätestens 10 Jahren aus wie eine getrocknete
Dattel. Allerdings ist es ratsam, in der Krankheitsphase auf sehr
„treibende“ Getränke wie etwa Kaffee oder Bier zu verzichten. Wenn
man nicht sowieso Hartalktrinker ist, empfiehlt es sich an diesem
Punkt damit zu beginnen. Eine Alkfreie-Zeit ist nicht zu empfehlen.
Als Kaffeeersatz kann man auf Koffeintabletten zurückgreifen. Oder
natürlich andere Substanzen. Sehr ratsam ist es, Blasentee zu trinken.
Dieser wird in jedem Supermarkt unter dem Pseudonym „Nieren und
Blasentee“(wahlweiße auch „Blasen und Nierentee“) verkauft. Schlau
ist es, wenn man den Schnaps direkt mit dem Tee mischt. Das wären
dann zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Wenn ihr jetzt auch
noch zu den Mundgeruch-Kandidaten gehört, kann selbstverständlich
auch noch ein Beutel grüner oder schwarzer Tee mitreingehängt werden.
Besser wäre allerdings der grüne Tee, der harmoniert optisch besser
mit dem Blasen/Nierentee.
7. Tinitus:
Mit einem Tinitus im Ohr lernt man sein altes Leben erst so richtig
schätzen. Schade. Bringt jetzt auch nicht mehr viel. Dieser lustige
kleine Pfeifton wird von nun an euer ständiger Begleiter sein. Es
empfiehlt sich daher sehr, sich niemals an komplett ruhigen Orten
aufzuhalten. Falls ihr eure Zukunft also in einem Idyllischem Kurort
in den Bergen geplant habt, vergesst es. Angebracht wäre eher die
Gegend um den Hamburger Fischmarkt, einer Bahnlinie, den Frankfurter
Flughafen oder den Ballerman. Nicht alleine in die Wohnungen von
Taubstummen gehen. Erstens reden sie nicht und zweitens hören sie
keine Musik. Sehr schlecht. Musik hören wird in eurem neuen Leben
ein fester Bestandteil sein. (Ich hoffe doch, dass er es vorher
auch schon war...) Niemals ohne Walkman, Discman oder diesem neumodischem
Eizeug aus dem Haus gehen. Immer einen kompletten Satz aufgeladener
Batterien zur Hand haben. Die alternative wäre Tagelang beim Arzt
zu sitzen und sich verdünnte Salzsäure in die Adern jagen lassen.
Hilft eh meistens nichts. Besser ist es, sich erst gar keinen zu
holen. Also, nicht direkt vor der Bühne stehen wenn man die Band
eh nicht mag, nicht neben den Boxen abkacken und unter gar keinen
Umständen auf einen „Rave“ gehen. Aber das versteht sich ja von
selbst.
8. Schnupfen:
Solange die Daunenlederjacke noch nicht erfunden wurde, werden wir
uns wohl weiterhin Winter für Winter den Arsch abfrieren. Der Durchschnittspunker
ist eigentlich den kompletten Winter erkältet. Besonders mit frisch
gestochenen oder entzündeten Piercings im Nasalen Bereich kann es
hierbei zu sehr schmerzhaften Komplikationen kommen (beste Zeit
für ein Nasenpiercing ist daher der Mai, es sei denn ihr habt auch
noch Heuschnupfen). Alternative zum Jackenärmel sind übrigens handelsübliche
Taschentücher.
9. Tripper:
Der Rolce Roys unter den Geschlechtskrankheiten. Auch Gonorrhoe
genannt (sprich Gonoröh. Ja wenn das nicht schwul klingt). Überträgt
sich wie jede andere Geschlechtskrankheit auch. Das bedeutet ihr
vermeidet sie am besten von vorneherein und benutzt diese lustigen
kleinen Latexhülsen.
10. Syphillis:
Gibt es schon seit dem 14. Jahrhundert, unwahrscheinlich also dass
es euch gerade jetzt trifft. Falls doch, treten über die Jahre hinweg
unzählig eitrige Entzündungen, Geschwüre und Ausflüsse auf, Pfuiteufel.
Das ganze spielt sich Innerlich und Äußerlich ab, was zur Folge
haben kann, dass man das Beste verpasst.
11. (und letztens) Klabusterbären:
So lassen, fotografieren und herschicken.
(Nachwort: Mit diesem Artikel sollten keine Hippies diskriminiert
werden. Es passte eben grade nur so gut rein. Selbstverständlich
könnt ihr euch auch bei eurem Heavy-Metal-Kollegen infiziert haben)
marcia
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